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Niers-Radwanderweg – Von Kevelaer nach Weeze mit dem NiederrheinRad

06.04.2024

Bereit für die erste Fahrradtour der Saison? Ich bin es auf jeden Fall und habe mir nicht nur perfektes Wetter, sondern auch eine ganz besonders schöne Route ausgesucht – der Niers-Radwanderweg. Ich bestreite den Teil von Kevelaer bis zum Schloss Wissen nach Weeze und nehme euch mit auf meine kleine Tour. 

Trocken, sonnig, 18 Grad und zwei NiederrheinRäder, die wir uns im elaya Hotel in Kevelaer leihen – ideale Voraussetzungen, um den Niers-Radwanderweg zu erkunden. Es gibt übrigens mittlerweile mehr als 30 NiederrheinRad-Stationen in der Region. Das Beste: An jeder beliebigen NiederrheinRad-Station kann das Rad wieder zurückgegeben werden. Die Buchung erfolgt online oder telefonisch. Seit 15 Jahren wird dieser Service schon angeboten und gewinnt immer mehr neue Fans. Ich nutze die NiederrheinRäder auch schon seit vier Jahren und bin von der unkomplizierten Handhabung überzeugt – auch jetzt wieder!

 

 

Kevelaer im Schnelldurchlauf

Bevor wir zu unserem Startpunkt radeln, haben wir die Gelegenheit noch ein paar Highlights von Kevelaer zu passieren. Neben dem elaya Hotel befindet sich der Solegarten St. Jakob mit seinem gigantischen Gradierwerk, über das ich ja schon öfters berichtet habe. Von hier aus kommen wir an dem Klarissenklosteram St.-Klara-Platz gegenüber dem Eingang zum Kreuzweg vorbei, dann folgt auch schon der Peter-Plümpe-Platz mit dem Tourismusbüro der Stadt Kevelaer, der bis 2025 neugestaltet wird.

Dann sehe ich auch schon die nächsten mir bekannten Highlights – die St. Antonius-Kirche und das Restaurant Alt Derp. Über meinen Besuch im Alt Derp habe ich 2019 schon in meinem Blog berichtet und war damals von dem Dry Aged Beef-Genuss begeistert und natürlich auch von Inhaber und Metzgermeister Karl-Heinz „Kalli“ Hornbergs – ein echtes Unikat.

 

 

Von hier aus geht es weiter in die Bahnstraße, die dann zur Rheinstraße und zu Schravelen wird. Jetzt brauchen wir nur noch links am Italiener La Trattoria Cazzetta abzubiegen und nach ein paar Metern nochmal links in den Steensweg.

Perfekte Orientierung

Hier fällt mir auch das erste Mal das Symbol der Niers-Radwanderweges mit dem N und der Welle auf, das an einem Wegweiser befestigt ist. Für uns ist es, neben den weiß-roten Schildern, eine gute Orientierungsmöglichkeit, um zu wissen, in welche Richtung es u.a. zum Schloss Wissen geht – unser Ziel.

 

 

Vorbei an Wohnhäusern und einem großen Gewächshaus folgen wir dem etwas holprigeren Weg weiter geradeaus, der auch teilweise sehr schmal wird. Da das Wetter so schön ist, kommen wir an einigen Radfahrern vorbei, die uns freundlich begrüßen.

Ehemaliges Rittergut

Lasst euch übrigens nicht irritieren, auch wenn ihr auf dem Niers-Radwanderweg auch einen unmittelbaren Niersblick erwartet, dauert es einen Moment, bevor ihr den seht. Wir fahren immer weiter und sehen auf der linken Seite das Haus Brembt, ein ehemaliges Rittergut, das heute einen großen landwirtschaftlichen Betrieb beherbergt. Wir überqueren als nächstes die kleine Straße direkt am Haus und fahren weiter einen schmalen Weg entlang bis dieser am nächsten Hof etwas breiter wird.

Auch an dieser Stelle nicht irritieren lassen – ihr fahrt in eine Sackgasse. Der Weg verschmälert sich ab hier wieder, aber so langsam nähert ihr euch der Niers.

 

 

Toller Niersblick

Jetzt ist die Niers nur noch ein Stück weit weg, kommt dann aber im weiteren Verlauf immer näher. Automatisch zaubert mir der Niersblick ein kleines Lächeln ins Gesicht und ich muss immer nach links zum Wasser schauen. Wenn ihr Glück habt, seht ihr den ein oder anderen „Flussbewohner“. Auch eine Libelle scheint parallel mit uns weiter zu fliegen und uns ein Stück zu begleiten.

An dem Punkt, wo ihr noch näher an die Niers kommt, lohnt es sich auch kurz in der Höhe des Hofes nach rechts zu schauen, denn da stehen wirklich sehr hübsche, karamellfarbene Rinder.

 

 

Dann machen wir einen Linksbogen und es geht wieder geradeaus, vorbei an Feldern und links die Niers im Blick. Nach einigen Metern kommen wir am Ende des Weges durch ein Stückchen Wald an eine Straße. Hier überqueren wir einen Parkplatz und folgen dem Radweg dann weiter. An der nahenden Unterführung mit einer großen Schleuse steigt ihr besser kurz ab, sonst könnte es Kopfschmerzen geben.

Unser Ziel – Schloss Wissen

Von weitem sehe ich hier schon das Schloss Wissen. Ich muss kurz stehen bleiben und das Ganze von Weitem auf mich wirken lassen. Habt ihr gewusst, dass das Schloss Wissen, der Stammsitz der Familie von Loë, einer der bekanntesten Adelssitze am Niederrhein ist?

 

 

Die Geschichte von Schloss Wissen reicht bis ins 12./13. Jahrhundert zurück, als ein Wehrturm (heutiger Südflügel) errichtet wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Haupthaus um eine dreiflügelige Vorburg erweitert und den zeitgenössischen Ansprüchen angepasst. Nach einer Restaurierung von 1969 bis 1973 präsentiert sich das Schloss in seiner jetzigen Form.

Räume wie der Weiße Salon und das Große Esszimmer sind für Veranstaltungen wie Tagungen, Hochzeiten und Firmenfeste nutzbar. Die Historische Wassermühle bietet Seminarräume und kann zu einem großen Festsaal für bis zu 80 Personen umgewandelt werden. Im kleinen aber feinen Restaurant „Vis-à-Vis“ könnt ihr freitags und samstags saisonale Gerichte genießen. Einige Gebäude der Siedlung wurden zu Gästehäusern umgebaut, in denen ihr besondere Aufenthalte erleben könnt. Die Gästezimmer tragen die Namen von Mitgliedern der Familie von Loë, die eng mit dem Schloss verbunden sind.

Das Konzept Niers-Radwanderweg

Ich habe bei meiner kleinen Radtour nur einen Bruchteil der Strecke von dem kompletten Niers-Radwanderweg absolviert, es gibt aber noch viel mehr zu entdecken. Der „Niers-Radwanderweg” erstreckt sich südlich von Mönchengladbach entlang des teilweise renaturierten Niers-Flusses und führt bis zur Mündung in die Maas hinter Gennep/NL auf einer Strecke von rund 100 Kilometern. Der landschaftlich reizvolle Radweg verläuft abseits urbaner Zentren durch die flache Niersniederung. Dabei wird das Landschaftsbild von Wiesen, Pappeln und Kopfweiden geprägt.

Seit dem Jahr 2000 verfolgen die Kreise, Städte und Gemeinden entlang der Niers ein gemeinsames Ziel: die Erschließung dieses Landschaftsraums für den Radverkehr und die Schaffung einer durchgängigen Befahrbarkeit der Niers von der Quelle bis zur Mündung. Dieses Vorhaben wurde durch das grenzüberschreitende Konzept des Niers-Radwanderweges in den vergangenen Jahren schrittweise umgesetzt.

Mehr über die Niers

Die Niers schlängelt sich am linken Niederrhein entlang, parallel zwischen Maas und Rhein auf der östlichen Seite der deutsch-niederländischen Grenze. Ihre Ursprünge liegen bei Erkelenz im Kreis Heinsberg, von wo aus sie durch die Stadt Mönchengladbach fließt und dann die Städte Willich und Viersen sowie die Gemeinde Grefrath im Kreis Viersen passiert. Nach der Neersdommer Mühle, nördlich von Grefrath, erreicht der Fluss den Kreis Kleve. Über 60 idyllische Kilometer durchquert die Niers den Kreis Kleve, bevor sie bei Goch in die niederländische Gemeinde Gennep fließt, um schließlich in die Maas zu münden.

Im vergangenen Jahrhundert wurde die Niers im Zuge der Industrialisierung in der Region nahezu vollständig begradigt. Doch durch Uferabflachungen, abwechslungsreiche Querschnittsgestaltungen und einen geschwungenen Verlauf soll die Niers in den kommenden Jahren wieder zum Lebensraum für bedrohte Tiere und Pflanzen werden. Als eines der bedeutendsten Gewässer am Niederrhein neben dem Rhein prägt die Niers weite Teile der niederrheinischen Landschaft. Große Abschnitte entlang des Flusses stehen unter Natur- oder Landschaftsschutz.

Der Niersverband setzt sich aktiv für die Verbesserung der Wasserqualität und Struktur der Niers ein. Das seit den 1990er Jahren in Umsetzung befindliche Niersauenkonzept trägt dazu bei und ist heute Teil des „Masterplan Niers“.

Ihr möchtet mehr über die Route wissen? Hier findet ihr mehr Infos.

Über mich

Ich bin Nicole, freie Journalistin, waschechte Niederrheinerin und ganz verliebt in meine Heimat!

Ich möchte euch mit zu meinen Lieblingsplätzen nehmen, Menschen und Unternehmen vorstellen, die den Niederrhein ausmachen, von tollen Events berichten, euch interessante Insider-Tipps in Sachen Shopping, Restaurants & Co. geben und noch vieles mehr – ihr dürft gespannt sein!

Ich freue mich, wenn ihr mich auf meiner Reise durch den Niederrhein begleitet!

 

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