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Nierswalder Landhaus – Charmantes Ambiente trifft auf erstklassigen Hochgenuss

17.11.2023

Ich war selten an einem Ort, der so viel Geschichte, Tradition und Charme ausstrahlt, wie das Nierswalder Landhaus in Goch. Seit 2007 führt Familie Dittrich das Hotel-Restaurant und hat es nicht nur geschafft, ein Stück Historie lebendig zu halten, sondern auch Gemütlichkeit und Moderne miteinander zu kombinieren. Seit jeher steht das Landhaus für angenehmes Übernachten und Tagen sowie gutes Essen. Für letzteres sorgt Küchenchef Christian Zupan, der nicht nur gehobene, kreative und regionale Küche auf die Teller zaubert, sondern auch einen Hauch Frankreich. Was dahinter steckt und warum sich mehr als ein Besuch lohnt, lest ihr hier…

 

Es ist später Nachmittag als mein Fotograf und ich in Goch bzw. in dem Örtchen Nierswalde ankommen. Das Nierswalder Landhaus liegt vor uns und ich schaue mir erstmal die Gegend an. Gegenüber ist eine alte Schule, die aber nicht mehr das zu sein scheint, was es einmal war, aber dazu später mehr. Dann gehen wir auf das Hotel-Restaurant zu und stehen nicht nur vor der Rezeption, sondern direkt mitten im Geschehen. Rechts gibt es ein paar Tische und Stühle, an denen es sich ein Gast gemütlich gemacht hat und links sehe ich schon die großzügige Bar aus dunklem Holz, einen Kamin und weitere Sitzmöglichkeiten. Auch hier haben sich schon ein paar Gäste eingefunden und trinken etwas.

 

 

Ein Stück Geschichte

Ein paar Minuten später begrüßt uns auch schon Sigrid Dittrich, die zusammen mit ihrem Mann das Hotel-Restaurant seit 2007 betreibt und aktuell einen Nachfolger suchen. Das Besondere: Beide kommen nicht aus der Gastronomie; sie ist Designerin und ihr Mann Agrartechniker. Somit sind beide damals ins kalte Wasser gesprungen, was sich definitiv gelohnt hat.

Wir starten direkt mit einer kleinen Führung und unser erster Weg führt uns in den gemütlichen, großzügigen Frühstücksraum am anderen Ende des Gebäudes. Was mir zuerst auffällt, sind die riesigen Fensterfronten, die einen schönen Blick auf die Gegend zulassen. Auf der anderen Seite erinnern große Schwarz-Weiß-Bilder an vergangene Tage.

 

 

„Genau an dieser Stelle war damals ein Dorfladen und eine Kneipe, das bezeugen auch die Bilder an den Wänden“, erklärt mir Sigrid. „Nach dem Krieg war das Gebiet hier hart umkämpfte Front und ganz früher Reichswald und ein Flüchtlingsdorf.“ Erst im Laufe der Jahre hat sich das Landhaus zu dem entwickelt was es heute ist und so ist u.a. der Saal auf der anderen Seite des Gebäudes dazugekommen, um mehr Platz zu schaffen. Heute bietet das Nierswalder Landhaus insgesamt 13 Zimmer und zwei Appartements, aber das sind noch nicht alle Übernachtungsmöglichkeiten, wie ich später noch erfahre.

Blick in die Küche

Aber erstmal bekomme ich noch einen kleinen Blick hinter die Kulissen und zwar in die Küche. „Wir haben erst vor kurzem die Küche modernisiert und mit neuen Geräten ausgestattet“, bestätigt Sigrid und stellt uns das aktuell fünfköpfige Team vor, dass gerade bei den Vorbereitungen für die Gäste am Abend ist.

 

 

„Da vorne ist unser Konditor, der gerade die weltbesten Nussecken macht“, lacht Sigrid und geht in den zweiten Teil der Küche: „Das ist Christian Zupan, der seit ein paar Monaten mit an Bord ist und mit vielen kreativen Ideen unsere Küche bereichert.“ Der gebürtige Niederrheiner, der in Wesel geboren wurde, hat seine Ausbildung im Wellnesshotel Tannenhäuschen absolviert, ist DEHOGA NRW Meister und konnte zuletzt 12 Jahre im französischen 2-Sterne-Restaurant „Le Moissonnier“ in Köln begeistern. Aus Liebe zur Familie ist Christian wieder in die alte Heimat gezogen und verleiht dem Nierswalder Landhaus seitdem eine ganz besondere kulinarische Handschrift.

Gerade ist er dabei eine Paté de Campagne, eine französische Landpastete aus Kalbsbrust, Kalbsleber & Co. vorzubereiten, die jetzt vorpochiert wird und später nochmal vom Blätterteig ummantelt wird. Ich bin schon gespannt, was es noch auf der Speisekarte zu entdecken gibt… und wie es gleich natürlich auch schmeckt.

 

 

Gemütliches Restaurant

Der nächste Stopp unseres Rundganges ist der Restaurantbereich, der mit der Bar beginnt. Auf diese durfte ich am Anfang ja schon einen Blick werfen und erfahre jetzt, was es mit dieser auf sich hat. „Die schöne Theke stammt noch aus der Zeit, als Italiener das Landhaus betrieben haben. Die Bar inklusive Kamin dürfte jetzt gute 20 Jahre alt sein und wurde damals aus Italien importiert“, erzählt mir Sigrid.

Der nächste große Raum bietet, je nach Bestuhlung, Platz für 50 bis 60 Gäste. Die Tische sind schon schön eingedeckt und bekommen mit einer kleinen Lampe und einer frischen Blume einen ganz besonderen Charme. Auch in diesem Raum gefällt mir besonders gut, dass man durch die großen Fensterfronten in die schöne Gartenanlage inklusive Dorfteich blicken kann, die im Frühjahr/Sommer natürlich bestuhlt ist.

„Wir sind aktuell im Hotelbereich sehr gut ausgelastet, aber unsere Kernkompetenz liegt einfach beim A-la-carte-Essen“, bestätigt Sigrid. Mit unserem neuen Küchenchef haben wir einen Glücksgriff gemacht und unsere Stammgäste sind ebenfalls von der gehobenen, traditionellen Küche begeistert.

 

 

Alte Schule – neues Gästehaus

Bevor wir uns davon überzeugen können, entführt uns Sigrid nach draußen und in die alte Schule gegenüber. „Errichtet wurde die Dorfschule erst Anfang der 60er-Jahre, davor wurden die Kinder in Baracken unterrichtet. 2011 haben wir diese dann renoviert, in ein Gästehaus mit Tagungsräumen verwandelt und 2012 eröffnet“, erklärt mir Sigrid.

Das Gästehaus „Alte Schule“ besteht aus 17 komfortablen und zum Teil barrierefreien Zimmern sowie vier Tagungs- und Werkräume. Früher gab es hier vier Klassenzimmer und oben eine Aula. Sogar der alte Boden der Schule wurde erhalten und auch an den Wänden gibt es viele schöne, historische Momente in Form von großen Bildern.

 

 

In eines der Zimmer darf ich auch einen Blick werfen. „Das ist ein halbes Klassenzimmer und von hier aus kam man auch auf den Schulhof schauen, der heute Platz für eine Terrasse und Wohnmobile bietet“, erklärt Sigrid weiter. Auch die Tagungsräume sind beeindruckend und alles andere als alltäglich. Eine Etage tiefer befinden sich die sogenannten „neuen Werkräume“, die genauso wie der große Tagungsraum oben mit interaktiven HD-Smartboards ausgestattet sind. Hier trifft Nostalgie auf modernste Technik und Schlafen ist in der Schule ausdrücklich erwünscht.

 

 

Regionale & saisonale Kochkunst

Unsere letzte Station ist ein Besuch im Restaurant und freue mich schon sehr auf das gemütliche Ambiente und die Kochkunst von Christian. Zuerst versorgt uns das freundliche Service-Team mit der Speisekarte und Getränken, dicht gefolgt von einem Gruß aus der Küche: Tafelspitzsülze mit Kartoffelsalat und grüner Soße. So etwas finde ich persönlich immer sehr aufmerksam und heute nicht unbedingt üblich.

Dann schlage ich die Speisekarte auf. Den Anfang der Karte machen saisonale Gerichte rund um die Gans. Man hat die Wahl aus einzelnen Highlights wie Gänseleberparfait und Brust und Keule oder kann sich direkt für ein Gänsemenü entscheiden. Auch die anderen Seiten der Speisekarte lesen sich mehr als schmackhaft. Als Vorspeise gibt es etwa gebratene Riesengarnelen mit Knoblauch-Chili-Öl, Röstbrot und Aioli oder Rindfleischsuppe „Nach Chris sein Opas Rezept“ mit Blumenkohl, Lauch und Ochsenbrust.

 

 

Von Waldpilzrisotto bis Boeuf Bourguignon

Die Hauptgerichte reichen von Waldpilzrisotto über den norwegischen Kabeljau mit Safranrahmkraut, Kartöffelchen und Selleriepüree bis zum Rinderschmorbraten „Boeuf Bourguignon“ mit Möhrchen, Champignons, Speck, Stampfkartoffeln und Bratensauce. Typisches vom Landhaus darf aber auch nicht fehlen: Hier trifft der Landhaus Cheeseburger auf das Schnitzel vom Schweinerücken. Gut zu wissen: Bei keinem der Gerichte werden Convenience verwendet, alles entsteht frisch im Haus und die Produkte stammen aus der Region.

Meine Wahl fällt auf das gegrillte Black Angus Roastbeef mit Sauce Hollandaise, Blumenkohl und Pesto Kartoffelstampf. Serviert von Christian höchstpersönlich, bin ich gespannt auf den ersten Bissen. Ich habe lange nicht mehr so gutes Fleisch gegessen und auch die Kombination der anderen Zutaten sind ein Gedicht. Mich von Essen zu überzeugen, ist gar nicht mal so einfach. Für einen Nachtisch habe ich leider keinen Platz mehr, aber wenn, hätte ich mich für die Schwarzwälder Kirsch entscheiden – Mousse au chocolat an Kirschsorbet, Crumble und Kirschwasserschaum.

Ich komme definitiv wieder und genieße nochmal die wirklich inspirierenden Kochkünste von Christian und seinem Küchenteam, aber auch die gemütliche Atmosphäre des Nierswalder Landhauses.

 

 

Save the dates

Wenn ihr Weihnachten und Silvester noch nichts geplant habt, besucht doch einfach das Nierswalder Landhaus. Am 1. Weihnachtsfeiertag werdet ihr mittags und abends (jeweils 11.30 Uhr bis 14 Uhr und von 17 bis 21 Uhr) mit einem festlichen Menü verwöhnt:

Gebeizter Fjordlachs

feiner Kartoffelsalat | Gurkensud | Senf-Dillsauce

 

Steinpilzcremesuppe

Speckcroutons | Estragoncreme | Biokresse

Rinderfilet vom Lavasteingrill

glasiertes Gemüse | Kartoffel-Walnusskrapfen | Burgunderjus

Schwarzwälder Kirsche

Mousse au chocolat | Kirschwasserschaum | Schokocrumble | Kirsche

Oder ihr entscheidet euch für eine feine Vorspeise, einem ausgesuchten Hauptgericht und einem winterlichen Dessert aus der Karte. Am 2. Weihnachtsfeiertag ist nur mittags von 11.30 Uhr bis 14 Uhr geöffnet.

Silvester lädt das Landhaus zum Galadinner, um das Jahr gebührend zu verabschieden:

Wildpastete

Blattsalate | Preiselbeercrème | Brioche

Kürbisvariation
Büffelmozzarella l Butternut l Burrata l Feldsalat l Granatapfel

Wildconsommé
Wurzelgemüse | Ravioli

Isländischer Kabeljau
Camarguereis Risotto l Muschelsud l Eismeergarnelen

oder

Kalbsrücken vom Grill

Steinpilz-Kartoffelmousse l Spitzkohl

Nougatmousse
Mandelcrumble l Orangensalat l Aprikosensorbet

Um Reservierung wird gebeten. Hier gibt es noch weitere Infos.

Über mich

Ich bin Nicole, freie Journalistin, waschechte Niederrheinerin und ganz verliebt in meine Heimat!

Ich möchte euch mit zu meinen Lieblingsplätzen nehmen, Menschen und Unternehmen vorstellen, die den Niederrhein ausmachen, von tollen Events berichten, euch interessante Insider-Tipps in Sachen Shopping, Restaurants & Co. geben und noch vieles mehr – ihr dürft gespannt sein!

Ich freue mich, wenn ihr mich auf meiner Reise durch den Niederrhein begleitet!

 

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