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Ein Morgen in Willich – Von den Schlossfestspielen bis zur Eva Lorenz Umweltstation

02.06.2023

Willich ist für mich wie eine zweite Heimat. Früher habe ich hier gearbeitet, Freunde wohnen hier und auch sonst hat Willich jede Menge zu bieten. Eines der Highlights jedes Jahr sind die Schlossfestspiele Neersen, aber ich habe es noch nie geschafft, in eines der Theaterstücke zu gehen. Heute ist es endlich soweit und schaue mir zusammen mit über 200 Kindern „Die Biene Maja“ an. Anschließend geht es aber noch weiter und begebe mich auf den Spuren der kleinen Biene und ihren tierischen Freunden im angrenzenden Schlosspark und in der Eva Lorenz Umweltstation…

Direkt vor dem Schloss Neersen ist um 9 Uhr schon reges Treiben als die ersten Grundschulklassen – insgesamt über 200 Kinder – eintreffen. Denn heute steht das Familienstück „Die Biene Maja“ für Kinder ab drei Jahren auf dem Spielplan, das am 21. Mai seine erste Premiere gefeiert hat.

 

 

Die Biene Maja-Story

Auch ich freue mich schon auf mein erstes Theaterstück im Rahmen der Schlossfestspiele Neersen. Ich schaue mir das Stück aber nicht allein an und bin mit Susanne Purath, bei der Stadt zuständig für die Bereiche Presse & Tourismus, der stellvertretenen Geschäftsführung des Vorstandes Festspielverein Eva Beier und der Regie-Assistentin Christine Csar am Eingang verabredet. Bevor wir uns einen Platz suchen, verrät mir Christine ein bisschen mehr über die Geschichte rund um Biene Maja und was mich gleich erwartet.

„Du wirst gleich Zeuge von der Geburt von Biene Maja im Bienenstock, die schnell die große, weite Welt erkunden will“, erzählt mir Christine, die übrigens schon seit 24 Spielzeiten die gute Seele der Festspiele ist. „Dabei trifft sie auf Puck, die Stubenfliege, die Spinne Thekla und entwickelt sich auch immer weiter. Aber die bösen Hornissen klauen das Gelee Royale, das zurückerobert werden muss, und auch sonst erlebt Maja zusammen mit ihren besten Freund Billy jede Menge Abenteuer. Aber das Gute wird am Ende natürlich siegen.“

 

 

Message mit Herz

Nachdem wir einen Platz mit der perfekten Sicht auf die Bühne und das liebevoll gestaltete Bühnenbild gefunden haben, geht es auch schon los und wir werden von einer freundlichen Stimme aus dem Off begrüßt.

Als die ersten Bienen in ihren detailverliebten Kostümen auf die Bühne kommen und anfangen zu singen, fällt mir der Liedtext sehr positiv auf. So heißt es zum Beispiel „Wir wollen den Menschen nützen, dafür müsst ihr uns schützen“ oder dass Honig nahrhaft und gesund ist und Bienen für den Planeten Sinn machen. Es steckt nicht nur eine kleine Message dahinter und ich finde es schön, dass den Kindern die Notwendigkeit von Bienen auf diese Art und Weise nähergebracht wird.

Die Kleinen haben auch sichtlich Spaß während des Stücks und lachen sich vor allen Dingen kaputt, wenn die Hummel Billy auf ihren Po fällt. Sie fiebern mit Maja mit und sind ganz aufgeregt, wenn es mal was spannender wird. „Schon auf der Premiere waren die Kinder alle schockverliebt in Maja“, lacht Eva, die sich das Stück schon zum zweiten Mal anschauen darf.

Schön, dass zu sehen und dass ich während des Stücks auch nochmal Kind sein darf.

 

 

Bunte Spielzeit

Die diesjährigen Festspiele mit Jan Bodinus als Intendant stehen übrigens unter dem Motto „Ver-rückte Welt“ und insgesamt werden in dieser Saison drei Hauptstücke auf der Bühne gezeigt. Neben „Die Biene Maja“ ist es „Der Geizige“ von Moliére mit Kalle Pohl und die Zeitreisen-Komödie „Plötzlich Shakespeare“ mit Ralph Morgenstern. Pro Aufführung haben rund 500 Gäste Platz. Zusätzlich gibt es diverse Gastspiele im Schloss wie eine Opern- und Operettengala, den kabarettistisch-komödiantischer Monolog „Allein in der Sauna“, die Lesung „Mein ferner lieber Mensch“, ein Poetry Slam oder die Gartenlesung „Wo die Liebe hinfällt…“. Ich komme auf jeden Fall wieder und werde mir noch eines der anderen Stücke anschauen. Bis zum 6. August dauert die Spielzeit noch an.

 

 

Durch den Schlosspark

Für mich geht es zusammen mit Susanne aber noch etwas weiter, denn ich besuche sozusagen die Heimat der Biene Maja – den Schlosspark und die Eva Lorenz Umweltstation.

Am Eingang des Parks treffen wir Udo Hormes, der bei der Stadt zum Team Umwelt und nachhaltige Stadtentwicklung gehört. „Ich zeig dir erstmal unseren Schlosspark, der schon einige Highlights zu bieten hat“, beginnt Udo unsere kleine Tour. „Entstanden ist der Schlosspark im 19. Jahrhundert, wurde im englischen Landschaftspark-Stil angelegt und ist vor allen Dingen von altem Baumbestand geprägt. „Da vorne ist mein Lieblingsbaum“, zeigt mir Udo einen gigantischen Tulpenbaum, der weit über 120 Jahre alt ist. Im Zuge der Landesgartenschau Euroga wurde der Schlosspark 2002 übrigens neugestaltet, mit kunstvollen Skulpturen ergänzt und neue Bereiche erschlossen.

 

 

Erlebnis Natur

Auch die Artenvielfalt im Schlosspark ist überwältigend und in den alten Plantanen fühlen sich nicht nur Singvögel heimisch. „Wir lassen der Natur einfach ihren Raum und das freut natürlich auch Insekten. Wir haben aber auch Wasserfledermäuse, die man beobachten kann. Erkennbar sind sie an ihrem grauen Bauch“, ergänzt Udo.

Vorbei an einem großen Spielplatz gehen wir durch eine ehemalige Waldparzelle zu, die jetzt als Erlebnisraum dient. Neben Spielstationen wie ein Balancierseil zur Entfaltung der Sinne, die ich natürlich alle testen muss, nähern wir uns dem NABU Waldlehrpfad.

Wir bleiben kurz an der Station „Tierweitsprung“ stehen, an dem ihr sehen könnt, wie weit welches Tier springt kann. Hier könnt ihr auch einschätzen, ob ihr die angegebenen Weiten auch schaffen würdet. Ich wäre wahrscheinlich bei der Wildmaus, einer der kürzesten Strecken. Direkt gegenüber gibt es eine Ameisenstation, in der ordentliches Gewusel herrscht und überall sind zu verschiedensten Themen Schautafeln aufgestellt, die mehr über die Tiere und Insekten des Waldes verraten.

 

 

Die Eva Lorenz Umweltstation

Vorbei an der Schmetterlingsinsel mit jeder Menge Infos rund um die hübschen Insekten und einem Bienenhotel nähern wir uns langsam einem weiteren Lern- und Erlebnisbereich der Eva Lorenz Umweltstation, die bald in einen Neubau in einer Schule umziehen wird.

Wenige Schritte entfernt, treffen wir auf die Sozialpädagogin Monika Wagner, die gerade mit einer kleinen Forschergruppe bzw. Kindern einer Schulklasse unterwegs ist und Udo übergibt mich in die Hände von Monika. „Da seid ihr ja. Wir suchen gerade Schmetterlinge, haben aber auch schon eine Raupe gefunden“, begrüßt uns Monika und eines der Kinder hält mir eine transparente Dose mit Lupe hin. Schön zu sehen, wieviel Spaß den Kindern es macht, die Natur zu entdecken.

 

 

Vom Aromabeet zum Wildbienenhotel

„Kommt, wir gehen in unseren Natur-Erlebnis-Garten, vielleicht finden wir da noch ein paar Schmetterlinge“, fordert Monika die Kinder auf. Dort angekommen sehe ich Hochbeete mit Gemüse, Küchenkräutern, ein Aromabeet, ein Wildbienenhotel und vieles mehr – die perfekte Oase, um mehr über die Natur zu erfahren. Ich höre gespannt zu, was Monika den Kindern erzählt und lerne sogar selbst noch was.

Aber was steckt genau hinter der Eva Lorenz Umweltstation? Sie ist ein Ort der außerschulischen Umweltbildung in Trägerschaft der Stadt Willich kann aber auch von Nicht-Schülern besucht werden. Die Station wurde im Laufe der Jahre immer mehr erweitert und auch sind immer mehr Naturerlebnisangebote dazugekommen. Unter fachkundiger Anleitung werden hier Kinder für die Natur begeistert und sensibilisiert, was ich ja schon miterleben durfte. Übrigens ist die Station gleichzeitig Stützpunkt des NABU Willich, der hier regelmäßige Treffen, Ausstellungen und Aktionstage organisiert. Am 13. August findet von 11 bis 17 Uhr zum Beispiel der „Tag der offenen Tür“ für kleine und große Naturliebhaber statt.

Sport & Genuss im Park

Auf dem Rückweg durch den Park fallen mir gleich in der Nähe vom Spielplatz und dem anfänglich erwähnten Tulpenbaum zwei Gruppen auf, die mit Sportsachen ausgerüstet, ein paar Übungseinheiten absolvieren. „Wir versuchen natürlich den Park zu beleben und sind deshalb dankbar, dass der Stadtsportbund hier bei gutem Wetter ein kostenloses und vielfältiges Sportprogramm anbietet – von Schwertfechten bis hin zu Yoga“, erklärt mir Susanne.

Wenn ihr euch lieber kulinarisch austoben wollt, für den habe ich noch zwei Tipps: Im Schlosspark bekommt ihr leckeres Eis im Eiscafé Orangerie und neben dem Schloss im Restaurant Castello da Chiara italienische Spezialitäten.

Über mich

Ich bin Nicole, freie Journalistin, waschechte Niederrheinerin und ganz verliebt in meine Heimat!

Ich möchte euch mit zu meinen Lieblingsplätzen nehmen, Menschen und Unternehmen vorstellen, die den Niederrhein ausmachen, von tollen Events berichten, euch interessante Insider-Tipps in Sachen Shopping, Restaurants & Co. geben und noch vieles mehr – ihr dürft gespannt sein!

Ich freue mich, wenn ihr mich auf meiner Reise durch den Niederrhein begleitet!

 

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